TERRASSE & PKW STELLPLATZ

Was für ein Dreckloch - im wahrsten Sinne des Wortes

Ein morscher Holzbalkon, eine beschädigte Kellerabdichtung und ein riesiges Dreckloch vor dem Haus, so sah es noch vor 2 Jahren aus. Dreckloch passt eigentlich garnicht so richtig -  es war eher ein Berg voller Dreck.

 

Mit diesem Anblick sollte nun Schluss sein. Und deshalb wurden sämtliche Steine und Erde abgetragen.

Die U-Steine dieser Abrissarbeiten, kennt ihr sicherlich aus meinem Projekt "Grillstelle" ?


Ohne Radlader, Bagger und co. wäre ich aufgeschmissen gewesen.

Für solche Projekte sind schwere Geschütze unerlässlich. Danke an meine Freunde!

 

 

Es wurde Einiges an Erde bewegt. Mit einem Nivelliergerät wurde der Bereich vermessen. Leider wurde noch immer nicht genug Erde bewegt, denn wir mussten noch tiefer graben, fast überall bis zu 40 Zentimeter unter den Ausgangspunkt (Bordsteinkante/Gehweg)
Das Setzen von Schnureisen ist unerlässlich, nehmt euch ausreichend Zeit beim Spannen der Schnüre.

Nur so habt ihr die Gewissheit, ob ihr genügend Erde abgetragen habt oder nicht. Ich habe ständig überall mit einem Zollstock nachgemessen ob eine ausreichende Tiefe erreicht war. Schon jetzt ist es wichtig, dass der Untergrund die nötigen Gefälle aufweist. Das macht das Einbringen des Schotters leichter und ihr erreicht überall die selben Schichtdicken. Ich erreichte fast überall eine Tiefe von 35-37 cm. Nachdem die Erde mit einer Rüttelplatte verdichtet wurde, kam ich dann an allen Stellen auf die gewünschten +/- 40 Zentimeter.

Um es euch zu veranschaulichen, hier der Aufbau der einzelnen Schichten:

5 cm Pflastersteine
6 cm Splittbett Körnung 2/5
28-30 cm Recycling Schotter (Frostschutz-Schicht)
(2mm Unkrautvlies)

Beim Einfüllen des Recycling Schotters wurden zunächst 15 Tonnen angeliefert.

Der Schotter wurde per Schaufel überall gleichmäßig verteilt und mittels Rüttelplatte verdichtet.

Nachdem die erste Schotterschicht aufgebracht war, ging es erstmal an der Fassade weiter. Diese wurde gereinigt, von den gröbsten Unebenheiten befreit und anschließend mit Armierungsgewebe und Armierungskleber überzogen. Verputzt und gestrichen wurde auch direkt.

Nachdem die zweite Schotterschicht (15 Tonnen Recycling Schotter) gleichmäßig verteilt und verdichtet wurde, konnten dann bereits die ersten Granitrandsteine gesetzt werden.

 

 

Die Granitrandsteine bildeten die Umrandung für die Terrasse bzw. die Begrenzung des PkW Stellplatzes.
Auf der linken Seite wurden kostengünstigere Rasenbordsteine gesetzt.

 

Das "Dreieck" (Die Podest-Fläche vor der Haustüre) wurde wie eine Art Wanne gestaltet. Innerhalb der Wanne wurde dann ein Gefälle mit speziellen witterungsbeständigen XPS Dämmplatten erstellt und darauf zwei Schichten Bitumen geschweißt. Die Umrandung des "Dreiecks" besteht aus Mauerblech, damit wurde eine Attika erstellt. Nun musste die Wanne nur noch mit Splitt der Körnung 2/5 aufgefüllt und darauf die Terrassenplatten verlegt werden. Nun versickert das Wasser in die Wanne und läuft durch den Ablauf (Auf dem Bild oben in rot zu sehen) in ein Abwasserrohr.

 

Die Treppenumrandung wurde mittels Granitsteinen in verschiedenen Größen erstellt. Achtet darauf, dass die Granitsteine zu mindestens 1/3 in den fertigen Boden eingelassen und ordentlich mit Beton abgestützt sind.

 

 

An der Bordsteinkante wurde eine Reihe Granitpflastersteine in ein Betonbett gesetzt.
Am Fenster wurde ein Lichtschacht gesetzt.

 

Bei der Treppe wurde zunächst nach und nach Schotter eingebracht und mit einem Handstampfer verdichtet. Eine Art Schottertreppe wurde so erstellt. Begonnen wurde dann mit der untersten Stufe, diese wurde in ein Betonbett eingesetzt und solang mit einem Gummihammer bearbeitet bis sie das passende Gefälle hatte und seitlich in Waage positioniert war. Dann wurde so Stufe für Stufe weitergemacht. Bevor ihr die erste Stufe setzt - messt genau nach, damit ihr am Ende auch auf der Höhe herauskommt, wo ihr es euch auch wünscht.

 

Insgesamt wurden nun 45 Tonnen Recycling Schotter und 8 Tonnen Split geliefert. Bei der letzten Schicht Schotter arbeitete ich sehr akribisch und achtete penibel auf meine gespannten Schnüre. Diese Schicht verdichtete ich noch besser als die beiden Schichten zuvor. Das Splittbett wurde mittels Eisenrohe nivelliert. Das bedeutet, dass ich die Eisenrohre in das Splittbett eingelegt habe, anhand der gespannten Schnüre ausgerichtet und dann den Split mit der Wasserwaage auf den Rohren abgezogen habe. Die Abdrücke der Rohre im Splitt werden mit Split nach und nach aufgefüllt und mit einer Kelle glatt gestrichen. Achtet darauf, dass ihr den Split wirklich gleichmäßig abzieht und dieses ein schönes Gesamtbild ergibt um die Pflastersteine zu verlegen. 

 

Es wurden einige WPC Zaunelemente und Doppelstabmattenzäune installiert. Dazu entnahm ich den Pflasterstein bzw. die Terrassenplatte an der entsprechenden stelle und grub mit dieser Gartenkralle ein Loch. Durch abwechselndes ´krallen´ und Erde herausholen, entstehen so schöne Löcher. Um die Pfosten in Waage zu positionieren, stellt den Pfosten in das Loch, nehmt euch 2-3 Dachlatten, die selbe Menge an Schraubzwingen und bringt diese am Pfosten an.

Richtet den Pfosten auf das Maß das ihr benötigt aus und schüttet schnellaushärtenden Beton in das Loch.

Aber STOP, nicht alles auf einmal, sondern Schicht für Schicht. Schüttet immer wieder Wasser dazu und stampft den Beton mit einer Metallstange oder ähnlichem. Kontrolliert immer wieder den Pfosten ob er noch in Waage steht und alle Maße eingehalten werden.

 

 

FAZIT:  Mit dem Ergebnis bin ich äußerst zufrieden. Eventuell hätte ich an der ein oder anderen Stelle noch etwas mehr Geduld aufbringen können, da nicht jeder Stein 100% in Waage liegt.

 

Die Kosten meines Projektes lagen mit Maschinen, Material und Handwerkerleistungen (Bleche herstellen, Bitumen schweißen) bei ca. 9000,- Euro. Man muss allerdings lobenswert erwähnen, dass ich es ohne die tatkräftige Unterstützung meiner Freunde und Familie nicht so kostengünstig geschafft hätte, da diese mir mit Bagger, Hänger und co. eine große Hilfe waren.

Eine Firma hätte die Arbeiten wahrscheinlich in einem Bruchteil meiner Zeit ausgeführt und aller Voraussicht nach auch etwas korrekter, aber bei dem Preis würde mir vermutlich auch schwindelig werden.

 

Ich kann euch, wie ich es schon so oft getan habe, nur dazu raten Kontakt zu Firmen aufzunehmen und mit ihnen euer Vorhaben zu besprechen. Oftmals ergeben sich hier kostengünstige Deals was Baumaschinen etc. anbelangt. 

Zwischenzeitlich wurde noch eine Reling sowie ein Vordach und ein französischer Balkon montiert.

Außerdem ist auf den Bildern auch die Müllstelle noch nicht zu sehen.